Wohlwollen

Wohlwollen
1. Wem man nicht wohl will, dem steckt man keine ⇨ Maien(s.d.).
Wenn das Volk in der Schweiz mit der Verwaltung seiner Beamten zufrieden ist, so spricht es dies dadurch aus, dass es ihnen Maien steckt, d.h. Tannen mit Kränzen und Inschriften verziert vor ihren Häusern pflanzt. Von den Beamten aber, die sich die Volksgunst nicht erwarben, hiess es: Man werde ihnen keine Maien stecken. (Vgl. auch Schöppner, Sagenbuch, II, 248.) »Der einem nit wol will, pflegt ihme keine Mayen zu stecken.« (Arpagaus, 413.)
2. Wenn man einem nicht wohl will, so kann man bald eine Ursache an ihm finden.Seybold, 6.
Wen man nicht leiden kann, an dem lässt man kein gutes Haar. Die Neger in Surinam drücken diesen Gedanken durch das Sprichwort aus: »Weil sie den Stachelfisch nicht leiden können, sagen sie, er habe Gräten.« (Wullschlägel.)
Lat.: Ad calamitatem quilibet rumor valet. (Seybold, 6; Chaos, 165.)
3. Wenn man einem wol wil, so ist jhm leicht geholffen.Petri, II, 665.
4. Wer uns wohl will, dem thut man gern wieder Gutes.
Böhm.: Mílo tomu dobře činiti, kdo pamĕtliv. (Čelakovsky, 50.)
5. Will man einem wohl, so steckt man ihm Maien.Eiselein, 444.
6. Wils wol, so wirst bald voll.Lehmann, II, 855, 416.

Deutsches Sprichwörter-Lexikon . 2015.

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  • Wohlwollen — ist das Kriterium des moralischen Handelns. Der Begriff ist als Übersetzung des lateinischen Wortes Benevolentia ins Deutsche eingegangen und beinhaltet Elemente einer gütigen Haltung und der Offenheit gegenüber den Anliegen dessen, dem diese… …   Deutsch Wikipedia

  • Wohlwollen — Wohlwollen, verb. irregul. neutr. (S. Wollen,) mit dem Hülfsworte haben, Neigung besitzen, eines andern Bestes gern zu sehen, mit dem Dative der Person. Einem wohlwollen. Ein Mann, der allen wohlwill. Er will mir nicht wohl, sucht mein Bestes… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Wohlwollen — Wohlwollen, die dem fremden Wohl um dessen selbst willen sich widmende Gesinnung; das echte W. ist frei von jeder egoistischen Rückbeziehung auf sich selbst u. unterscheidet sich gerade dadurch von der Liebe (s.d.). Das W. äußert sich in… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Wohlwollen — ↑Goodwill, ↑Jovialität …   Das große Fremdwörterbuch

  • Wohlwollen — das Wohlwollen (Aufbaustufe) freundliche Zuneigung zu jmdm. Synonyme: Sympathie, Geneigtheit (geh.) Beispiel: Durch diese Tat har er sich unser Wohlwollen erworben. Kollokation: jmdn. mit Wohlwollen behandeln …   Extremes Deutsch

  • Wohlwollen — Sympathie; Geneigtheit; Hang; Zuneigung; Vorliebe; Gunst; Bejahung; Zustimmung; Akzeptanz; Gütigkeit; Warmherzigkeit; Herzensgüte; …   Universal-Lexikon

  • Wohlwollen — Entgegenkommen, Freundlichkeit, Gunst, Güte, Hilfe, Liebenswürdigkeit, Sympathie, Unterstützung, Verständnis, Zuneigung, Zuwendung; (geh.): Geneigtheit, Gewogenheit; (bildungsspr.): Beau Geste; (iron., sonst geh. veraltend): Huld. * * *… …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • Wohlwollen — Wo̲hl·wol·len das; s; nur Sg; eine Einstellung zu jemandem / etwas, die positiv, freundlich ist und guten Willen zeigt <jemandem / etwas Wohlwollen entgegenbringen> || hierzu wo̲hl·wollend Adj …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • Wohlwollen — wohl: Das altgerm. Adverb mhd. wol‹e›, ahd. wola, wela, niederl. wel, engl. well, schwed. väl (vgl. auch got. waila »wohl«) gehört zu der unter 2↑ wollen dargestellten idg. Wurzel. Es bedeutet demnach eigentlich »erwünscht, nach Wunsch«. Es tritt …   Das Herkunftswörterbuch

  • Wohlwollen, das — Das Wohlwollen, des s, plur. car. die Neigung, andrer Bestes gern zu sehen. Jemanden aus bloßem Wohlwollen Gutes thun. Im Ottfried ist wolawilligu man, ein wohlthätiger …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • wohlwollen — wohl|wol|len vgl. wohl …   Die deutsche Rechtschreibung

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